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2020
M. J. Schmidt und W. A. Mozart im Dialog / LIEBE
Wolfgang Amadé Mozart
Streichquintett C-Dur KV 515
01.01.2021, Kloster Und
Mozarts Streichquintett C-Dur KV 515 zeigt in seiner komplexen, anspruchsvollen Textur einen hochambitionierten „Kammerstyl“, der vor allem dem „Kenner Satisfaction“ (Mozart an den Vater 1782) bieten wollte. Nach dem großen Reifeprozess seines Streichquartett-Schaffens, der seinen gültigen Ausdruck in den sechs Joseph Haydn gewidmeten Quartetten von 1785 gefunden hat, knüpfen die Streichquintette KV 515 und KV 516 nahtlos an die dort gewonnenen kompositorischen Errungenschaften an. Nun lässt der Komponist die vielfältigen Möglichkeiten der Gestaltung über die Genregrenzen hinaus wirksam werden, indem er die obligate Quartettbesetzung erweitert. Dass Mozart dafür eine zusätzliche, zweite Bratsche wählt, ist wohl der besonderen Liebe des Komponisten zum warmen, dunklen Klang dieses Streichinstruments geschuldet. Einem unmittelbaren Ausdrucksbedürfnis folgend und nicht auf Bestellung geschrieben, handelt es sich hier um Bekenntniswerke persönlichster Art im Kontext aufgeklärter Kunstsinnigkeit. Im Rahmen des Konzertes diskutieren Günther Oberhollenzer (Landesgalerie Niederösterreich) und Manfred Permoser (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) unter der Moderation von Eva Maria Stöckler (Donau-Universität Krems) über Kunst als Ausdruck bürgerlicher Identitätsfi ndung am Beispiel von Schmidt und Mozart.