Veranstaltungen

Musikfilm: Schlafes Bruder

Samstag, 25. Oktober 2025 – 17.30 Uhr

Kino im Kesselhaus


Filmproduzent Danny Krausz im Gespräch
mit Severin Endelweber

Kooperation mit Kino im Kesselhaus

TICKETS auf www.kinoimkesselhaus.at

Musikfilm: Schlafes Bruder

Regie & Kamera: Joseph Vilsmaier
Drehbuch: Robert Schneider
Produktion: Danny Krausz & Joseph Vilsmaier
Musik: Enjott Schneider & Hubert von Goisern
Besetzung: André Eisermann, Dana Vávrová, Ben Becker,
Paulus Manker u. a. m.
Deutschland 1995, 127 Min.

 

„,Schlafes Bruder‘ ist ein Film von beklemmender Intensität und überwältigender Romantik.“ Hubert von Goisern

 

„Das ist die Geschichte des Musikers Johannes Elias Alder, der zweiundzwanzigjährig sein Leben zu Tode brachte, nachdem er beschlossen hatte, nicht mehr zu schlafen.“ Mit diesen Worten beginnt der einzigartige Roman ‚Schlafes Bruder‘ von Robert Schneider. Das Buch aus dem Jahr 1992 wurde ein internationaler Erfolg: In 36 Sprachen übersetzt, ist es bisher im deutschsprachigen Raum bereits in 41 Auflagen (!) erschienen. Die kongeniale Verfilmung durch Joseph Vilsmaier, zu der Schneider selbst das Drehbuch schrieb, entstand vor 30 Jahren 1994/95 – und somit zeitlich exakt in der Gründungsphase der Köchel Gesellschaft Krems.

Die Handlung spielt in einem kleinen vorarlbergischen Dorf Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Protagonist ist aufgrund seiner musikalischen Genialität, die sich insbesondere durch eine übernatürliche akustische Wahrnehmung äußert, als Sonderling gebrandmarkt – wiewohl ihm sein Talent auch hohes Ansehen verschafft. Die unglückliche Liebe zu seiner Cousine Elsbeth treibt ihn schlussendlich in den tödlichen Schlafentzug. Die Verse „Komm, o Tod, du Schlafes Bruder, komm und führe mich nur fort; Löse meines Schiffleins Ruder, bringe mich an sichern Port!“ entstammen dem Kirchenlied „Du, o schönes Weltgebäude“ von Johann Franck aus dem Jahr 1653 und bilden die Textgrundlage des gleichlautenden Schlusschorals der Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ BWV 56 von Johann Sebastian Bach – die ihrerseits mit dem Bildnis vom Leben als Schifffahrt der mit dem Ende des Weges verbundenen Jenseitssehnsucht Ausdruck verleiht.

„Vilsmaier erzählt uns die Geschichte von Elias mit einer gänzlich erschreckenden Schärfe, die die harsche Realität dieses isolierten Dorfweilers mit einer tiefschürfenden Mystik verbindet, und die sowohl poetisch als auch brutal ist. Dieser Film ist eine unvergessliche Mischung von stürmischer, begeisterter Musik, (be-)greifbar visuellen Bildern und einer Besetzung, die von einem anderen Raum und einer anderen Zeit gekommen zu sein scheint.“ (Hubert von Goisern)

Schostakowitsch zum 50. Todestag

Donnerstag, 27. November 2025 – 19.30 Uhr

Kloster UND


Joseph Haydn

Dmitri Schostakowitsch


MINETTI QUARTETT
Maria Ehmer – Violine
Anna Knopp – Violine
Milan Milojicic – Viola
Leonhard Roczek – Violoncello

Manfred Permoser – Moderation

Joseph Haydn
Streichquartett d-Moll op. 76/2 Hob. III:76 „Quinten-Quartett“

Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110

 

„Hören Sie doch meine Musik, da ist alles gesagt!“
Dmitri Schostakowitsch

 

Mit den 1796/97 im Auftrag des Grafen Joseph Erdödy entstandenen sechs Streichquartetten op. 76 erreicht Joseph Haydn den Höhepunkt in dieser von ihm statuierten zentralen Gattung der Kammermusik. Obwohl dies seine neunte und letzte komplette Serie von Quartettproduktionen sein sollte, zeigt sich die Schaffenskraft des 65-Jährigen ungebrochen. Voller Bewunderung schreibt der englische Musikschriftsteller Charles Burney dem Komponisten 1799: „Die Quartette sind voller Erfindungsgabe, Feuer, gutem Geschmack und neuen Effekten und scheinen nicht das Werk eines erhabenen Genies zu sein, das schon so viel und so gut geschrieben hat, sondern das eines hochkultivierten Talents, das sein Feuer noch nicht einmal zuvor verbraucht hat.“

In ganz besonderem Maß trifft dies auf das Streichquartett d-Moll op. 76/2 zu, wenn Haydn die von ihm entwickelte Kompositionstechnik der thematisch motivischen Arbeit hier zur Perfektion bringt: So wird der gesamte erste Satz vom genialen Spiel mit zwei abwärtsfallenden Quinten bestimmt – daher der Beiname „Quinten Quartett“. Getragen von einem schier unerschöpflichen Einfallsreichtum, verbindet sich in diesem Werk in scheinbar spielerischer Leichtigkeit höchste Kunstfertigkeit mit tiefstem, ausdrucksstarkem Gehalt.

Die Fokussierung auf die Leitgattungen Sinfonie und Streichquartett bestimmte auch das OEuvre von Dmitri Schostakowitsch. Jeweils 15 Werke pro Genre bezeugen diese Dominanz. Geprägt von biographischen wie politischen Zusammenhängen, verstehen sich die Kompositionen als doppelbödige ‚Flaschenpost‘ – sind verdeckte regimekritische Botschaften, gerichtet gegen jegliche Gewalt und Inhumanität. Dergestalt erscheint das 1960 entstandene 8. Streichquartett offiziell „Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges“; doch die wahre Intention bleibt verborgen und wird erst Jahre später von Schostakowitsch seinem Freund Isaak Glikman anvertraut: „Ich habe ein niemandem nützendes und ideologisch verwerfliches Quartett geschrieben. Ich dachte darüber nach, dass, sollte ich irgendwann einmal sterben, kaum jemand ein Werk schreiben wird, das meinem Andenken gewidmet ist. Deshalb habe ich beschlossen, selbst etwas Derartiges zu schreiben.“

KÖCHEL-PROMENADE

Auf Mozarts Spuren

durch Krems und Stein

„Nachts waren wir zu Stein …“
Wolfgang Amadé Mozart, 1762

 

Aus Anlass des 20jährigen Jubiläums der 1995 konstituierten Köchel Gesellschaft Krems wurde mit der „Köchel-Promenade“ ein nachhaltiges Beispiel interaktiver Auseinandersetzung mit musikalischem Erbe gesetzt. 20 Stationen zu musikalisch bedeutenden Gebäuden, Höfen und Plätzen sollen Besucherinnen wie Besuchern interessante Eindrücke einer überaus reichhaltigen Tradition und der lebendigen Gegenwart unserer Kulturstadt ermöglichen. Die Musikbeispiele sowie viele weitere Informationen können via Smartphone auch direkt vor Ort abgerufen werden und machen auf diese Weise einen virtuellen Themenweg mit Audioguide unmittelbar erlebbar. Die Finanzierung der „Köchel-Promenade“ ist durch Subventionen der Kulturabteilungen der Stadt Krems und des Landes Niederösterreich mit Beteiligung der „Ludwig Ritter von Köchel Gesellschaft“ realisiert worden. Zudem haben Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft und private Geldgeber die Patenschaft für einzelne Stationen übernommen.

Idee & Konzept: Severin Endelweber und Manfred Permoser

Sprecher: Albert Hosp

BEETHOVEN IN GNEIXENDORF

Schautafeln vor Schloss Wasserhof

„Wir schreiben Ihnen hier von der Burg des Signore fratello.“
Ludwig van Beethoven, 1826

 

„Freu dich des Lebens“ notiert Ludwig van Beethoven in sein Konversationsheft, als er Ende September 1826 am Gut des Bruders Johann die spätsommerliche Landidylle Gneixendorfs genießen konnte. Gemeinsam mit seinem Neffen Karl fand er auf Schloss Wasserhof die lang ersehnte Ruhe und Erholung. Noch einmal findet Beethoven in der ländlichen Umgebung die Inspirationsquelle eines einzigartigen Schaffensprozesses. Mit den Finalsätzen zu den Streichquartetten op. 130 und op. 135 entstehen dort seine letzten bedeutenden Kompositionen. Als nachhaltige Ergänzung zur Veranstaltungsreihe BEETHOVEN 2020 @ KREMS präsentiert die Köchel Gesellschaft Krems nun eine frei zugängliche Dauerausstellung am Schloss Wasserhof in Gneixendorf. Auf vier Schautafeln an der Fassade dieses musikhistorisch einzigartigen Gebäudes werden Aufenthalt, Alltag, Komponieren und Nachleben des ‚Mythos Beethoven‘ illustriert. Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsveranstaltung durch das Koehne Quartett fand am 11. Juni 2021 im barocken Schüttkasten des Schlosses statt – mit Ausschnitten aus den in Gneixendorf entstandenen Streichquartettwerken.